Personalwechsel hilft manchmal, aber immer?
Drei CEO`s, zwei sind nicht mehr im Amt, einer konnte sich retten. Wie lange noch, ist ungewiss.
Beginnen wir mit dem, der sich retten konnte.
Mark Zuckerberg, der Gründer und CEO vom schwankenden Riesen Facebook, darf weitermachen. Er hat den politischen Grill in Washington überstanden. Zuckerberg kam nach Ansicht vieler Beobachter nur deswegen unbeschadet aus den Anhörungen heraus, weil die Abgeordneten und Senatoren schlecht auf das Thema vorbereitet waren und zum teilweise gar nicht wussten, worum es eigentlich richtig ging. Der Facebook-Chef hatte wie immer sein rhetorisches Heil in der Flucht nach vorn gesucht. Er nahm die Schuld für den Datenskandal auf sich und gelobte Besserung, Aufklärung, bessere Information und natürlich wie gehabt den besseren Schutz der persönlichen Daten.
Viele trauen ihm nicht mehr über den Weg. Datenschutz und die uneingeschränkte Nutzung der Daten für alle Zwecke, egal ob Wirtschaft und Politik, schließt sich aus. Selbst wenn die Nutzer von Facebook in Zukunft minimal besser geschützt werden sollen, bleibt ein Problem bestehen. Facebook gewinnt keine neuen Mitglieder, die Generation Facebook kommt in die Jahre und ist damit für die Werbeindustrie nicht mehr interessant. Die Jugend interessiert sich nicht mehr so sehr für Facebook. Wie er das Problem lösen will, darauf blieb Zuckerberg die Antwort schuldig. Wir bleiben an dem Thema.
Die Deutsche Bank hat einen neuen Chef
Ein zweite Personalie kam schnell und sachlich über den Ticker. John Cryan, der Sanierer der Deutschen Bank ist nicht mehr deren CEO. Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner zauberte nach langem Suchen und etlichen Absagen von Top Bankern eine interne Lösung aus dem Hut. Der bisherige Privat- und Firmenkundenvorstand der Deutschen Bank Christian Sewing soll die größte deutsche Privatbank wieder flottmachen und in eine lichte Zukunft führen.
Der 47-Jährige kennt die Bank wie kaum ein anderer, er arbeitet seit Jahrzehnten für das Geldhaus mit dem blauen Logo.
Was wie ein großer Vorteil klingt, ist auch leider sein Nachteil im neuen Amt. Er hat die Geschäfte bisher im Wesentlichen von der Seite des Risikomanagements betrachtet. Das bedeutet zu bremsen, wenn gewagte Investments oder kühne Pläne Wirklichkeit werden sollen. Und ausgerechnet er soll die neue Strategie, mit dem Ziel der Rückkehr zu alter Größe als internationale Universalbank, entwickeln und umzusetzen.
„Solide darf nicht unser Anspruch sein“, stattdessen müsse eine „Jägermentalität“ nach Erträgen und Geschäftsgelegenheiten ausbrechen, verlangte er in seinem Brief an die Mitarbeiter. Das klingt schon ein wenig nach den Zeiten von Jo Ackermann, fehlt nur noch dessen Zielstellung von 25 Prozent Kapitalrendite.
Der Bereich Investmentbanking wird es wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Aber vielen Finanzexperten fehlt der Glauben, das es wieder mit Kurs und Gewinn aufwärts geht. Er hat auch keine 100 Tage Zeit, um sich einzuarbeiten.
Noch ein kurzes Wort zu John Cryan: Er hat die Bank ins ruhige Fahrwasser geführt, die Rechtstreitigkeiten größtenteils stillschweigend beendet. Dafür gebührt ihm der Dank der Einzelaktionären, Aktienfonds und anderen Anlegern. Aber außer einem harten Sanierungskurs hatte er leider keine Zukunftsstrategie aufzuweisen. Vielleicht werden Sanierer wie er bald wieder gebraucht. Die grundlegenden Probleme sind leider bei der Deutschen Bank noch nicht gelöst.
Volkswagen wechselt Müller als Vorstandschef aus
Die dritte Personalie, die uns beschäftigte, ist der Abgang von Matthias Müller als CEO von Volkswagen. Er wird durch den amtierenden VW-Markenboss Herbert Diess ersetzt. Es geschah wie so oft in der Wolfsburger Konzerngeschichte: Gespräche im Hinterzimmer, Geheimpläne – und dann der Abschuss.
Müller, ein Eigengewächs des VW- Konzerns, verkaufte Millionen Autos und steigerte damit Absatz und Gewinn. Ganz nebenbei schaffte er es, den Konzern durch die größte Krise seiner Geschichte zu steuern. Diesel-Ermittlungen, Milliardenstrafen, und immer wieder Traumrenditen. Die Öffentlichkeit diskutierte über den Dieselbetrug und VW-Konzern. Und gleichzeitig schien das alles an diesem Unternehmen abzuperlen. Eine grandiose Leistung, das muss man schon einmal sagen dürfen.
Müller war Einzelkämpfer und nicht immer sehr diplomatisch in seinen Äußerungen. Seine Alleingänge sorgten für Verstimmungen zwischen Müller und den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch. Also senkten sie den Daumen.
Diess kam 2015 von BMW und hat bereits erste Pläne für den Konzernumbau verlauten lassen. VW soll lt. SZ in vier Gruppen aufgespalten werden: zum einen die Alltagsmarken VW, Skoda und Seat, daneben die Premiumwagen mit Audi, dazu die edlen Sport- und Luxuswagen mit Porsche, Bugatti, Bentley und Lamborghini. Vierte Gruppe: die Nutzfahrzeugholding mit der Lkw- und kleineren Nutzfahrzeugsparte des Konzerns, zu der auch die Töchter MAN und Scania gehören. Auch ein Börsengang für die Lastergruppe soll bereits in Erwägung gezogen werden, um weiteres Kapital für die Expansion zu generieren. E- Mobilität, Car- Sharing und andere Probleme sind die weiteren Felder für den wohl mächtigsten Boss von VW. Natürlich nur so lange, wie die Eigentümerfamilien ihn gewähren lassen.
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